Samstag, 9. August 2014

Wanderung zu den Blauseen - Twenger Lantschfeld

Wenn die Sommermitte da ist, bedeutet das meistens, dass wir dem schönen Lungau einen Besuch abstatten. Denn da ist mein Geburtstag und am Schönsten finde ich es, wenn das Wetter eine Wanderung zulässt, die irgendwo in einem Sprung in einen Bergsee oder Bergbach seinen Höhepunkt hat.

Dieses Jahr hatte ich Glück, denn ungefähr an meinen Ehrentag tat sich ein kleines Sommerfenster zwischen den Regengüssen auf. Unser Wanderziel sollte der Blausee im Twenger Lantschfeld sein.

Quelle: Twenger Lantschfeld Genossenschaftshütte auf Facebook
Wenn man nicht vom Ort Tweng 5 Stunden ins Tal nach hinten wandern will, kann man sich an Werktagen im Gemeindeamt, an Wochenenden und Feiertagen beim gegenüberliegenden Gasthaus, für derzeit 6,- Euro den Schlüssel für einen Schranken borgen.

Die Einfahrt ins Tal erfolgt links knapp vor der Ortstafel Richtung Obertauern, danach ist das Twenger Lantschfeld eigentlich fast überall gut beschildert.
Wenige Minuten nachdem man von der Hauptstraße abgebogen ist, erreicht man den verschlossenen Schranken. Einmal durch, danach gehts immer talweinwärts, meistens an der rechten Seite eines Baches entlang.


Ein bisschen Sorge macht mir immer eine kleine Furt irgendwann in der Mitte der Strecke. Die Ufer sind etwas hoch, aber schön langsam durchgefahren habe ich auch mit meinem kleinen Mazda 2 kein Problem gehabt.

Man weiß, dass man angekommen ist, wenn man nach einer steileren Auffahrt zu mehreren Hütten kommt. Eine davon ist beispielsweise die bewirtschaftete Genossenschaftshütte, eine andere, bei der wir gerne einkehren, die Müllner(bauer)hütte.
Wir sind aber mit dem Auto weitergefahren bis zum Ende des befahrbaren Weges - gut erkennbar an einer kleinen Bergkapelle. Ein kleines Plätzchen davor ist ein idealer Parkplatz.

Nach der Krautlhütte die Kapelle (Parkmöglichkeit). Weitergehen Richtung Westen bis die Straße zum Wanderweg wird. Dann geht es weiter in einer Schleife zum Blausee. Eine weitere Wanderoption wäre beispielsweise der Markierung Richtung Südwiener Hütte zu folgen.
Von hier aus ging es weiter den schmaler werdenden Weg zu Fuß entlang. Gleich zu Beginn warten oft ein paar neugierige Kühe hinter einem Elektrozaun. Mir sind die großen Tiere nicht so ganz geheuer, bis auf ein paar neugierige Blicke waren die Damen mit den langen Wimpern aber ganz friedlich.
Ganz nebenbei kann man ein wunderbar felsiges Bergpanorama bewundern.

Der Pleißlingkeil - im Kessel davor liegt der Blausee

Weiter ging es also den Weg entlang, ein Stückchen geht es mal etwas mehr bergauf, aber wir haben auch Touristen mit Trekkingsandalen getroffen, - der Weg ist also wirklich sehr gut begehbar.
Etwas weiter oben hat sich Mr. Kuchen verabschiedet, um über eine kleine Bergkette zum Blausee weiterzuwandern - während ich mich an den (nicht überall gut sichtbaren) Markierungen an den offiziellen Wanderweg hielt.

Suchbild


Circa 1,5 Stunden vom Parkplatz erreicht man dann den Einstieg zum Blausee. Er liegt in einem Kessel unterhalb des Pleislingkeils. Es geht kurz steil bergab bis man beim See angelangt ist.

Der Blausee im Twenger Lantschfeld
 
Die Aussicht auf die kalkigen Berge mit dem blitzblauen oder sogar türkisen Wasser davor ist einfach ein Traum!

Einfach Herrlich! - Blausee im Twenger Lantschfeld

Eine willkommene Abkühlung

Nach einer kleinen Abkühlung sind wir wieder zurückmarschiert. 

In der Müllnerbauerhütte, die wir schon aus dem Vorjahr kennen, haben wir uns dann eine paar Lungauer Spezialitäten gegönnt.
Die Wirtsleute verbringen 100 Tage über den Sommer auf ihrer Hütte, die vom Altbauern total originell dekoriert wurde.
In diesem Jahr waren noch nicht viele Wanderer auf der Hütte, es scheint, dass das Twenger Lantschfeld nicht so bekannt ist. Die Bäuerin hat aber trotzdem viel zu tun, sie bäckt eigenes Brot, macht frischen Almkäse und Butter und von ihren erwachsenen Kindern ist sie just als wir dort waren mit frischen Ribiseln zum Saftmachen versorgt. Auf die Alm kann ich wirklich ein Loblied singen, die zwei Bauersleut sind so freundlich und freuen sich über jeden Gast. Sie setzen sich gleich mal dazu und haben besondere Freude, dass so junge Leute wie wir auch gern Wandern gehn. Abgerundet haben wir unsere Wanderung mit einer ordentlichen Jause und einem Lungauer Rahmkoch!


Wir sehn uns auf der Alm! Muuuuh!